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Seit Ende der 2000er Jahre verfolgt das UN World Food Programme (WFP) einen strategischen Wandel – vom Konzept der Nahrungsmittelzur Ernährungshilfe.

Das bedeutet: Nahrungsmittel sind und bleiben ein bewährtes Mittel, um Hilfe zu leisten. Doch dieser Ansatz basiert auf einer weitgehend einseitigen und hierarchischen Vorstellung: Menschen hungern, wir ernähren sie. Ernährungshilfe hingegen erfordert ein komplexeres Verständnis langfristiger Ernährungsbedürfnisse von Menschen.

Ernährungshilfe gibt Bedürftigen eine Stimme und macht sie zu Akteur*innen, die selbst entscheiden, welche Nahrungsmittel sie benötigen und auch, wenn möglich, wie sie diese erhalten.

Dieser Grundsatz gewinnt zunehmend an Bedeutung und unterstreicht, warum im Laufe der letzten zehn Jahre Nahrungsmittelhilfe – als bis dato einzige Form der Hilfe – zu weiten Teilen von Bargeldtransfers verdrängt wird.

Die WFP-Unterstützung über Bargeldtransfers umfasst Banknoten, Gutscheine oder elektronische Zahlungsmittel für den Einkauf von Nahrungsmitteln. Anfang 2016 machten Bargeldtransfers an Bedürftige gut ein Viertel der geleisteten WFP-Unterstützung aus. Die Vorteile sind klar: Bargeldtransfers sind flexibel, effizient und geben Betroffenen Entscheidungsfreiheit.

Hunger entsteht nicht in einem Vakuum. Hungernde zu unterstützen, bedeutet sowohl schnelle Nothilfe als auch passgenaue längerfristige Programme. Entscheidend ist, Ernährungshilfe in das übergeordnete Ziel zu integrieren, soziales Wohlergehen zu fördern. Entsprechend des nachhaltigen Entwicklungsziels Zero Hunger steht für WFP sowohl die Quantität als auch die Qualität von Nahrungsmitteln im Fokus. Das betrifft den Nährgehalt ebenso wie die Saisonalität von Nahrung.